Was sind die größten Umweltrisiken beim Abbau und der Verarbeitung von Metallen, von Kohlenstoffemissionen bis hin zur Wasserverschmutzung? Und welche Techniken helfen, den Schaden für den Planeten zu reduzieren?
Hier sind einige wichtige Fakten über die Auswirkungen des Bergbaus auf das Klima, über die du beim Kauf von Elektronikgeräten Bescheid wissen solltest.
Wusstest du, dass sich in deinem USB-Kabel Gold befindet? Und das in deinem Smartphone bis zu 60 verschiedene Metalle stecken?
Seit Jahrtausenden gewinnt der Mensch nützliche und wertvolle Mineralien wie Gold und Kupfer aus der Erde. Doch erst in jüngerer Zeit warnen Wissenschaftler vor den erheblichen Umweltauswirkungen des Bergbaus auf das natürliche Ökosystem und das Klima der Erde . Unser Appetit auf elektronische Geräte setzt den Planeten unter Druck.
Riesige Kupferkugel zeigt, wie viel Kupfer aus einer Mine stammt. „Nababeep South Mine“, Südafrika © Dillon Marsh
Die Metalle in deinem Smartphone oder USB Kabel stammen aus aller Welt. Dein Mobiltelefon wird mit Edelmetallen wie Kupfer, Lithium, Gold und Kobalt hergestellt. Leider hinterläßt die Verarbeitung von Metallen bei Ihrem Wegen von Minen zu unseren Geräten einen großen CO2-Fußabdruck.
Diagramm eines Produktlebenszyklus, mit Primär (von Minen stammend) abgebauten Ressourcen. Jede Stufe trägt zu ihrem gesamten CO2-Fußabdruck bei. Earth.org
Die Welt hat im Jahr 2021 2,8 Milliarden Tonnen Metalle abgebaut.
„Wenn wir die Art und Weise, wie die meisten Metalle abgebaut werden, nicht verbessern, wird unsere Welt in echte Schwierigkeiten geraten“, sagt Fabian Hühne, MD und Mitbegründer von Syllucid. „Mit fast 7 Milliarden Smartphone-Nutzern im Jahr 2023 wird es immer eine Nachfrage nach neuer Technologie geben und der Bergbau wird weiterhin stattfinden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Art und Weise, wie wir Metalle abbauen, verbessern und mehr und mehr recycelte Metalle verwenden, um die Umweltschäden zu verringern.“
Hier findest du einige wichtige Fakten über die Auswirkungen des Bergbaus auf das Klima sowie mögliche Lösungen, damit du beim Kauf von Elektronikgeräten besser entscheiden kannst.
Wie wirkt sich der Metallabbau und die Metallverarbeitung auf die Klimakrise aus?
1. Steigende CO2-Emissionen
Treibhausgasemissionen sind eine der Hauptursachen für die zunehmende globale Erwärmung. Überraschenderweise sind etwa 4–7 % der weltweiten Treibhausgasemissionen auf den Bergbau zurückzuführen . Davon trägt der ICT-Sektor (Informations- und Computertechnologie) 1,5 – 3 % bei. Das ist immer noch eine beträchtliche Zahl, die in etwa dem des Luftfahrtsektors entspricht.
Darüber hinaus braucht die Raffinierung von Rohmetallen und die Herstellung von Elektronikprodukten viel Energie. So sind beispielsweise die Gewinnung von Aluminium, Kupfer und Gold besonders energieintensive Prozesse und können große Mengen CO2 erzeugen.
2. Entwaldung: Der industrielle Bergbau entwaldet die wichtigen Lungen des Planeten.
Wir alle wissen, wie wichtig Wälder für das Klima sind, weil sie für die Kohlenstoffbindung in Vegetation und Böden verantwortlich sind und Sauerstoff abgeben. Der Verlust von Wäldern kann Wildtiere verdrängen, die natürliche Artenvielfalt zerstören und lokale Ökosysteme stören.
Interessanterweise liegen schätzungsweise 44 % aller aktiven Minen in Wäldern. Abholzung durch Bergbau bedeutet den Verlust von Waldgebieten in Ländern wie Indonesien, Brasilien, Ghana und Suriname, vier Ländern, in denen 80 % der weltweiten Abholzung durch industriellen Bergbau verursacht wird .
„Suriname-General im Park“, Suriname, Südamerika © Erlan Sleu
3. Wasserhungrige Produktion: Seen sind für die Mineralverarbeitung unerlässlich
Um ein iPhone herzustellen, werden im Herstellungsprozess etwa 3.400 Gallonen (13.000 Liter) Wasser verbraucht . Für die Herstellung von nur 20 iPhones würde das Wasser eines durchschnittlich großen Sees benötigt.
Da Bergbaubetriebe große Mengen Wasser benötigen, kann dies zu einer übermäßigen Entnahme von Wasser führen. Dies hat negative Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften und die Tierwelt, die von diesen Ressourcen abhängig sind. Besonders in Gebieten, in denen Wasser nicht natürlich im Überfluss zur verfügung steht.
4. Wasserverschmutzung
Der Bergbauprozess erzeugt eine Menge Abfall und giftige chemische Nebenprodukte. Bei unsachgemäßer Behandlung kann es zu Wasserverschmutzung kommen und eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen. Beispielsweise wurde festgestellt, dass Kinder in Peru chronisch giftigen Schwermetallen ausgesetzt sind, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Ein weiterer giftiger Stoff ist Quecksilber, das zur Bindung von Gold benutzt wird. Gelangt Quecksilber ins Grundwasser kann es ganze Landstriche verseuchen. Quecksilber wird vor allem im Kleinbergbau benutzt, da es besonders billig ist.
5. Rückstände und Gülle: Giftiges Abfallmaterial
Bei unsachgemäßer Handhabung kann der Bergbau zur Freisetzung giftiger Verbindungen wie Quecksilber in die Umwelt führen. Diese Rückstände können auch Schwermetalle und radioaktive Materialien enthalten, die bei unsachgemäßer Eindämmung schädlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sein können. In manchen Fällen werden diese Rückstände in Staudämme geleitet, in der Hoffnung, dass sie nicht in die Umwelt gelangen.
Rückstände können Erosion und Erdfälle verursachen und außerdem den Boden und die Wasservorräte sowie die dort lebenden Pflanzen, Tiere und Menschen verunreinigen.
Schlimmer noch: Die Gebiete, in denen der Bergbau am stärksten verbreitet ist, sind am stärksten von der Klimakrise betroffen. Der globale Süden, in dem es weniger entwickelte Länder gibt, ist häufig durch große Ungleichheiten im Lebensstandards, ein geringes wirtschaftliches Entwicklungsniveau und eine niedrige Lebenserwartung gekennzeichnet.
6. Kleinbergbau: Notwendigkeit einer Formalisierung
Strenge internationale Vorschriften haben die durch den Bergbau verursachte Umweltverschmutzung drastisch reduziert. In vielen Entwicklungsländern, in denen nicht formalisierter Kleinbergbau betrieben wird, ist dies jedoch immer noch ein Problem. Im Subsistenzbergbau herrschen häufig unsichere Arbeitsbedingungen, bei denen die Bergleute Gefahr laufen, dass Schächte einstürzen und Vergiftungen auftreten. Manchmal gibt es auch Kinder- und Sklavenarbeit, und die schlechte Bewirtschaftung der Standorte belastet die Umwelt in der Region.
Während es schwierig ist, kleine Betriebe zu identifizieren und zu schließen, verdienen schätzungsweise 40 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit dem Kleinbergbau . Daher würde die Schließung dieser Minen die wirtschaftliche Stabilität beeinträchtigen und die Armut erhöhen. Durch die Formalisierung des Sektors, die Gewährung eines ordnungsgemäßen Zugangs zu internationalen Märkten und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Kleinbergwerken würden diese auch nachhaltiger werden, aber die Arbeitsplätze vieler Menschen erhalten bleiben.
„Ein junges Mädchen bricht Gestein in einer verlassenen staatlichen Kupfermine in der Stadt Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo auf“, 10. Mai 2012, © John Lehmann / The Globe and Mail
Umweltlösungen für den Metallbergbau
Insgesamt zeigt sich, dass die Bergbauindustrie erheblich zur Klimakrise beiträgt. Der Metallabbau hat zwar negative Auswirkungen, ist aber auch ein Sektor, der nicht leicht zu ersetzen ist, da wir für den technologischen Fortschritt und verschiedene Branchen wie Stahlherstellung, Bauwesen, Chemie und Energie (Batterien) stark auf Metalle angewiesen sind. Die Suche nach nachhaltigen Methoden zur Gewinnung und Wiederverwertung von Metallen wird ein wichtiger Schritt nach vorne sein.
Welche Lösungen könnten die negativen Auswirkungen des Metallabbaus, der Metallverarbeitung und -herstellung verringern? Mit geeigneten Vorschriften, Minderungsstrategien und nachhaltigeren Bergbaupraktiken ist es möglich, diese Auswirkungen zu minimieren und Metalle auf umweltverträglichere Weise zu gewinnen. Dazu könnte eine Ausweitung des Untertagebergbaus gehören, bei dem Metallerz unter der Oberfläche abgebaut wird, wobei die Umwelt nur minimale Schäden an der Erdoberfläche verursacht und weniger Abfall anfällt. Oder Phytomining, bei dem Pflanzen hohe Konzentrationen an Metallen in ihren Wurzeln ansammeln, die dann verarbeitet werden können. Wir brauchen mehr Initiativen zur (Agro-)Wiederaufforstung in verminten Gebieten. Plus die Einführung einer stärkeren Entsorgung giftiger Abfälle.
Phytofarming: „ © Antony van der Ent
Bei Syllucid arbeiten wir an fairen und nachhaltigen USB-Kabeln und reduzieren die Klimabelastung in vielerlei Hinsicht. Erstens durch die Unterstützung von Fairtrade Gold, das sich für die Verbesserung sicherer Arbeitsbedingungen, sozialer Entwicklung, Umweltschutz und Organisationsentwicklung einsetzt. Mit PUR-Projekten spenden wir an agroforstwirtschaftliche Impact-Projekte, zum einen um die Wiederaufforstung in Gebieten die durch Bergbau stark an Waldfläche verloren haben, zum anderem um weiterhin in die Lokale Wirtschaft zu investieren. Wir verwenden bei unseren Kabeln auch zirkuläre Methoden für recycelte Materialien, zum Beispiel recyceltes und konfliktfreies Zinn von Stannol und recycelten Nylonkunststoff.
Darüber hinaus reduziert das Design unserer „Syllucid Charge“-Magnetkabel den Bedarf an mehreren Kabeln, da der modulare Magnetstecker für mehrere Geräte funktioniert. Die verbesserte Haltbarkeit der Kabel bedeutet auch, dass sie länger halten als billig hergestellte Kabel, die leicht kaputt gehen.
Syllucid Charge USB-Kabel, damit Sie mehrere mit einem fairen, nachhaltigen Kabel aufladen können
Was sind die Herausforderungen? Besonders die Rückverfolgung der Metalle in der Lieferkette ist extrem schwierig. Wir versuchen dabei als Vorbild für die Industrie zu agieren und nach und nach aufzudecken woher alle Rohstoffe, die in unsrem Kabeln benutzt werden herkommen und zu verstehen, wie wir sie am besten nachhaltiger und fairer sourcen können. Diese Arbeit ist sehr wichtig da wir ohne Daten über die Umwelt und Klimaschäden nur ganz schwer Industrieweite Veränderungen herbeiführen können.
Jeder, der ein Telefon, einen Laptop, ein Tablet, einen E-Reader, Kopfhörer oder Lautsprecher besitzt, benötigt ein USB-Kabel. Stelle sicher, dass du bei nachhaltige Elektronikmarken recherchierst und kaufst, die eine Mission und nachvollziebare Beispiele zur Reduzierung der Klimaauswirkungen haben. Kabel aus recyceltem Kunststoff sind gut, aber Unternehmen können noch viel mehr tun! Erfahre hier mehr zum Thema Nachhaltigkeit.
